Die Racketlon Union Vorarlberg mit dem Trainings- und Turnierzentrum in der Squash- & Tennisanlage an der Ach in Lauterach setzt das Integrationsprojekt “FIRST SERVE REFUGEES” um.
Das Hauptziel des Projekts ist es für Flüchtlinge eine Aufgabe in der Gesellschaft zu finden und für die Vereine ehrenamtliche Helfer zu rekrutieren. Neben der sportlichen Betätigung an sich, sollen sich die Flüchtlinge für Racketlon begeistern und auch aktive Rollen als Schiedsrichter, Funktionäre, Übungsleiter oder Organisatoren in Vereinen übernehmen. Eine Win-Win-Situation für beide Gruppierungen soll geschaffen werden.
Die Umsetzung erfolgt durch 3 auserwählte Vereine unter der Racketlon Federation Austria (RFA), dem gemeinnützigen Dachverband aller Racketlonvereine in Österreich.
An drei der wichtigsten Racketlon Hotspots/Standorten im ganzen Land: Wien, Graz und Lauterach soll das Projekt als Vorbild für weitere EU Staaten dienen und ist für 60 Flüchtlinge (20 Pro Standort), 12 Trainer (4 pro Standort), 12 Schiedsrichter (4 pro Standort) ausgerichtet.
Der Frauenanteil aller am Projekt Beteiligten sollte mindestens 25% betragen.
Übersetzt heißt der Projekttitel „First Serve Refugees“, zuerst Flüchtlingen dienen!
Die Zahl der unbegleiteten Flüchtlinge (unter 30 Jahre) hat in den letzten Jahren in Europa stark zugenommen. Einmal in Österreich angekommen haben diese eine Vielzahl an Bedürfnissen und Fähigkeiten und als Multi-sport mit seiner Diversität von vier verschiedenen Sportarten bietet gerade Racketlon ideale Möglichkeiten für soziale Integration auf lokaler Ebene. Sportvereinen fehlen oft die Ideen und das Wissen wie diese überhaupt die Zielgruppe der Flüchtlinge erreicht.
Dieses Projekt soll den Link zwischen den Vereinen und Flüchtlingen herstellen um eine win-win Situation für beide Gruppen zu schaffen. Flüchtlinge sollen zwar zuerst als Spieler geworben werden, dann aber wahlweise zumindest die eine oder andere Ausbildung als Trainer, Funktionäre, Turnierorganisatoren oder Schiedsrichter erhalten und dadurch zukünftig im und für den Verein tätig sein. Mit dieser Vielzahl an Optionen können die Bedürfnisse und Interessen für eine sehr hohe Anzahl von Flüchtlingen abgedeckt werden. Das Projekt bietet einen Platz für jeden von ihnen. Die Eintrittshürde ist ziemlich niedrig, denn Tischtennis oder Badminton (zumindest in der Form von Federball) können auch weniger talentierte Sportler gleich einmal spielen. Dies soll auch weibliche Flüchtlinge zur Teilnahme animieren.
FIRST SERVE REFUGEES ist das erste Flüchtlingsprojekt welches sich voll und ganz auf den Racketsport konzentriert.
Die Flüchtlinge werden mit Schlägern ausgestattet und Erhalten die Möglichkeit einmal die Woche für zwei Stunden Racketlon mit ausgebildeten Übungsleitern (auch solchen mit Migrationshintergrund zu trainieren. Die Teilnehmer sollen aus verschiedensten ethnischen Gruppen stammen, aber auch Österreicher dabei sein. Es wird eine Art des Schattenkabinetts in der Form eines Buddy-Systems gebildet. Jeder Flüchtling wird mit einem Trainer, Funktionär, Organisator oder Schiedsrichter des Vereins zur Unterstützung und Ausbildung zusammengespannt. Dieser hilft dann auch bei Aufgaben des täglichen Lebens wie Gesundheit, Arbeit, Sprache und sogar Aufenthaltsbewilligungen.
Der Nachweis, dass so ein Projekt funktioniert wurde bereits erbracht. Gemeinsam mit der Sportunion Rackathletes Austria läuft seit einigen Jahren am RFA-Stützpunkt City & Country Club am Wienerberg ein Pilotprojekt. Unter der ehrenamtlichen Projektleiterin Doris Turner mit einer Minimal-Förderung über „Beyond Sports“ von ca. € 1000 pro Jahr wurden ca. 10 minderjährige unbegleitete Flüchtlinge aus Afghanistan eingeladen wöchentlich auf Kosten (Plätze und Trainer) des Verbands zwei Stunden Racketlon mit ausgebildeten Trainern zu trainieren. Diese helfen dem Verband dafür bei der Organisation von Turnieren und die ersten sind sogar schon dabei die 1. Übungsleiter-Ausbildung im Racketlon abzuschließen. Zudem wurde sogar Racketlon UNION Afghanistan als eigener Verein gegründet, in welchen nun sogar Österreicher integriert wurden. Das Projekt war so erfolgreich, dass es 2019 mit dem „Social Commitment Award“ der Sportunion Wien ausgezeichnet wurde.